Zeitweilige Massenvorkommen von planktischen Mikroalgen werden auch als „Blüten“ bezeichnet. Sie führen zur Trübung und häufig auch zu Verfärbungen, Schaumbildung oder Vergiftung des Wassers. Phytoplanktonblüten sind ein natürliches Phänomen und werden durch verschiedene Umweltfaktoren, wie Licht und Nährstoffe, gesteuert.
Der Meeresbiologe Dr. Norbert Wasmund wird in seinem Vortrag anschaulich erläutern, wie im Frühjahr, Sommer und Herbst unterschiedliche Blüten entstehen. Am eindrucksvollsten sind die Blüten der Cyanobakterien im Sommer. Die Frühjahrsblüte wird vor unserer Küste von Kieselalgen dominiert und die Herbstblüte von Dinoflagellaten. In der zentralen Ostsee werden die Blüten von völlig anderen Arten gebildet.
Blüten werden oft als Belästigung oder sogar als Gefahr angesehen. Es wird diskutiert, ob sie zunehmen und ob ihre Bekämpfung sinnvoll oder sogar notwendig ist. Der Eintrag neuer Arten kann die Blütensituation verändern. Der starke Einstrom von Nordseewasser vom Dezember 2014 brachte sehr viel Sauerstoff mit sich und erweiterte den Lebensraum für die am Boden lebenden Tiere. Durch chemische Vorgänge sollte der Sauerstoff zumindest zeitweilig die für das Algenwachstum verfügbare Phosphorkonzentration reduzieren. Ein nachhaltiger Einfluss auf das Phytoplankton ist aber nicht zu erwarten.
Die Veranstaltung am Donnerstag, den 20. August, beginnt um 18.30 Uhr und findet wieder im großen Vortragssaal des Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, in der Seestraße 15 statt. Der Eingang zum Institut liegt auf der Parkseite. Der Eintritt ist kostenfrei.
Foto: IOW
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