Warnemünder Abend befasst sich mit Meeresboden

Von wegen nur Sand und Schlick: Der Meeresbiologe und Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, IOW, Prof. Dr. Ulrich Bathmann, erläutert in seinem Vortrag am Donnerstag, den 21. Juli um 18.30 Uhr, aktuelle Forschungsergebnisse zur Bedeutung des Meeresbodens für das gesamte Ökosystem Meer.

Der Meeresboden ist ein dem menschlichen Auge verborgener Lebensraum. Er ist jedoch für das marine Ökosystem von allergrößter Bedeutung. Hier leben unterschiedliche Organismen und es finden wichtige Stoffumsätze statt. So werden hier beispielsweise Überdüngung verursachende Substanzen, Giftstoffe und Treibhausgase so umgewandelt, dass sie weniger schädlich oder sogar komplett unschädlich sind.

Unter Leitung des IOW wurden in den vergangenen drei Jahren für den Meeresboden der Ostsee flächendeckende Analysen durchgeführt. Transporte von Flüssigkeiten, Gasen, Nährsalzen und Metallen an der Grenze zwischen Sediment und Wasser wurden analysiert und Stoffumsätze quantifiziert. Zur Analyse der gewonnenen Daten konnte ein geographisches Werkzeug, der sogenannte Baltic Sea Atlas, als Internetanwendung entwickelt werden. Damit lassen sich Strukturen und biogeographische Eigenschaften mariner Sedimente optisch ansprechend darstellen. Dieses Instrument ist online zugänglich und kann von Politik und Behörden zur Entscheidungsfindung über Umweltbelange genutzt werden.

Ulrich Bathmann, der Anfang des Jahres selbst eine Expedition zur Erforschung der bis dahin unbekannten Wintersaison am Meeresgrund von Nord- und Ostsee leitete, wird nicht nur Einblicke in die praktische Arbeit geben, sondern auch erläutern, warum aktuelle Forschungsergebnisse zu diesem Thema so wichtig für Politik und Gesellschaft sind.

Die Veranstaltung findet im großen Vortragssaal des IOW, Seestraße 15, erreichbar über den Haupteingang am Kurpark, statt. Der Eintritt ist frei.

Foto: IOW / H. v. Neuhoff