Warnemünde: Was wird aus dem Werftbecken?


28. Dezember 2016

Drei mögliche Entwicklungsoptionen für das erworbene Warnemünder Werftbecken prüft die Hansestadt Rostock derzeit. Seit Anfang Dezember ist sie offizieller Eigentümer des Areals und möchte dieses natürlich bestmöglich nutzen. Der zuständige Abteilungsleiter im Hafen- und Seemannsamt, Gunar Abend, stellte die Varianten kürzlich dem Warnemünder Ortsbeirat vor. „Denkbar sind an dieser Stelle sowohl ein reiner Gewerbehafen, ein Kreuzfahrthafen aber auch ein Mehrzweckhafen, in dem neben Kreuzfahrtschiffen auch Schlepper und Feuerwehrschiffe Platz finden“, zeigt er auf.

Entscheidet man sich für die letzte Option, würde etwa ein Drittel des Werftbeckens nicht mehr gebraucht und könnte zugeschüttet werden. Wird die Variante eines reinen Kreuzfahrthafens interessant, würde das Becken fast vollständig verfüllt, um an der neu entstandenen Kaikante einen neuen Anleger für Ozeanriesen entstehen zu lassen.

Die Entscheidung, welche der drei Möglichkeiten letztlich zum Tragen kommt, fällt am Ende die Rostocker Bürgerschaft. Aktuell fertigen die Planer Studien an, die der Entscheidungsfindung dienen sollen. Als Untersuchungskriterien dienen neben etwaigen Altlasten die Vereinbarkeit mit dem Warnemünder Strukturkonzept und genehmigungsrechtliche Verfahren, aber auch die Baukosten, Wirtschaftlichkeit sowie – ganz wichtig – Fördermöglichkeiten. „Keine der drei Varianten kann durch die Stadt allein realisiert werden“, stellt Gunar Abend klar und er gibt in dem Zusammenhang zu bedenken, dass 2020 die bisherigen Fördermöglichkeiten des Landes auslaufen. Eile ist also geboten. Ohnehin geht es bei den städtischen Planungen ausschließlich um die wasserseitigen Aktivitäten: „Mit der landseitigen Bebauung befassen wir uns gar nicht.“

In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar, dass das Zuschütten des Werftbeckens von vielen Warnemündern abgelehnt wird. „Bis 1945 war es das Warnemünder Hafenbecken. Hier fuhren erste dampfbetriebene Postschiffe zwischen Rostock und Gedser“, erinnerte Hansi Richert vom Warnemünde Verein und er stellte die Frage, die viele Einheimische bewegte: „Wie viel Kreuzfahrt verträgt der Ort?“. Der Warnemünder gab zu bedenken, dass auch ein Standort für Segler und Sportboote fehle. Diese vierte Option ist (noch) kein Bestandteil der Planungen.

Schon zu Beginn des neuen Jahres sollen die ausgearbeiteten drei Entwicklungsvarianten für das Werftbecken dem Ortsbeirat vorgestellt werden. 

Der Abteilungsleiter informierte außerdem darüber, dass der Yachthafen Mittelmole saniert würde. Planung und Vergabe sind für das kommende Jahr, die Realisierung in den Jahren 2018 und 2019 vorgesehen. Auch in diesem Fall sollen Fördergelder eingeworben werden.

Foto (Archiv): Günther Rausch


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