Warnemünde: Leuchtturmverein begrüßt 30.000. Besucher in neuer Besetzung


20. Juli 2017

Mit Susanne Wilhelm, Rico Zerbin und ihren beiden Kindern Maya und Lukas konnten am Warnemünder Leuchtturm heute die 30.000. Besucher der laufenden Saison begrüßt werden. Die Familie aus Ost-Prignitz ist zum ersten Mal im Ostseebad zu Gast und staunte nicht schlecht über den besonderen Empfang am Warnemünder Wahrzeichen. Leuchtturmchef Klaus Möller und seine neue Schatzmeisterin Inge Morenz begrüßten die Kurzurlauber zünftig mit Blumenstrauß, Tidingsbringer und Ehrenurkunde. „Mit dem Erreichen der 30.000er-Marke bewegen wir uns etwa im Durchschnitt der Vorjahre, wobei wir an das Rekordjahr 2016 mit insgesamt 73.918 Besuchern noch nicht heranreichen“, weiß Inge Morenz.

Es ist das erste Mal, dass sie die Begrüßung der Jubiläumsgäste am Leuchtturm vornahm. Schon im März 2016 wurde sie als erste Frau im Vorstand kooptiert. Die 60jährige Finanzbuchhalterin befindet sich in der Phase der Altersteilzeit und freut sich über die neue Herausforderung: „Genau so etwas habe ich gesucht“, schwärmt die Zahlenfrau – „und wir haben sie glücklicherweise gefunden“, ergänzt Klaus Möller. Der beim Leuchtturmverein bis dahin verantwortliche Schatzmeister, Walter Vogt, fällt wegen einer langwierigen Erkrankung aus und so fügen sich die Dinge. „Die Übergabe hat wegen der akribischen Buchführung meines Vorgängers absolut reibungslos geklappt“, lobt die Roggentinerin, die ihre Büroarbeit zu Hause erledigt, aber mindestens einmal pro Woche nach Warnemünde an den Turm kommt, um mit den dort Dienst schiebenden Leuchtturmmännern „zu schnacken“. Wegen ihrer angenehmen und sehr offenen Art hat sie sich in kürzester Zeit die Anerkennung der Herren „erarbeitet“.

Natürlich herrscht auf dem Warnemünder Leuchtturm während der Sommermonate reges Treiben. Neben dem laufenden Tagesgeschäft – dem Abkassieren der ganz normalen „Besteiger“, Beantworten aller nur möglichen Fragen und Ausüben von unterschiedlichsten Dienstleistungen – erfreuen sich vor allen Dingen die Leuchtturmhochzeiten ungebrochener Beliebtheit. Wohlgemerkt: Geheiratet werden muss zuvor auf dem Standesamt. Die feierliche Zeremonie aber, mit symbolischer „Verbandelung“ und Knurrhahnschnaps auf der zweiten Galerie, nimmt Leuchtturmmann Bernhard Autrum mit den Frischvermählten vor. Auf Wunsch wird auch eine Plane am Turm befestigt, die – so die erste Aufgabe für die Brautleute – fachgerecht abgenommen und zusammengelegt werden muss. Der Aufwand für eine Leuchtturmhochzeit ist dementsprechend groß und so ist es kein Wunder, dass die Zahl aus 20 pro Jahr begrenzt ist und die verfügbaren Termine schnell vergriffen sind. Allein morgen ist Bernhard Autrum gleich drei Mal in Sachen Turmhochzeit aktiv. Die Liebenden haben das Seezeichen ohnehin für sich entdeckt, denn gern wird es für die ungewöhnlichsten Treueschwüre und Heiratsanträge genutzt. „Ich erinnere mich noch an einen Abend im November mit Wind, Eis und Schnee, als ich wegen eines ganz besonderen Antrags noch abends um 21.30 Uhr auf den Turm geklettert bin. Das war aber eine absolute Ausnahme“, berichtet Klaus Möller aus dem Nähkästchen.

Der Vorsitzende des Fördervereins Leuchtturm Warnemünde gewährt noch einen Ausblick auf den September. Dann soll das Leuchtturm-Benefiz, in diesem Jahr zugunsten des Seemannsclubs „Hollfast“, stattfinden. Für das Ausreichen von Geldern an soziale Projekte ist der Verein nämlich bekannt. Erst kürzlich signalisierte er Bereitschaft, die mit etwa 2.000 Euro veranschlagte Restaurierung eines Gemäldes im Heimatmuseum zu unterstützen.

Und auch das ist gut zu wissen: Neben dem 800. Stadtgeburtstag wird Anfang Oktober 2018 in Warnemünde der 120. Leuchtturm-Geburtstag gefeiert.


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