Warnemünde: Dem Kirchenplatz soll Leben eingehaucht werden


20. Januar 2017

Nach mehrjähriger aufwendiger Sanierung und Umgestaltung konnte der Kirchenplatz im August 2015 übergeben werden. Endlich vorbei der Baulärm und die Beeinträchtigungen im alltäglichen Leben. Es kehrte Ruhe ein – zu viel Ruhe meinen viele Warnemünder, denn irgendwie wirkt der Platz vor dem Kirchenportal leblos. Gerade einmal zwei Sitzbänke bieten Gelegenheit zum Verweilen, eher pragmatisch wirken auch die schmucklosen Poller rund um den Platz.

Das soll sich jetzt ändern und der Kirchenplatz aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Der Ortsbeiratsvorsitzende, Alexander Prechtel, kündigte das auf der letzten Sitzung an: „Es gab ein diesbezügliches Gespräch mit der Tourismuszentrale. Danach ist eine Bewirtschaftung in Randbereichen unter Einhaltung gewisser Bedingungen grundsätzlich möglich“, informiert der Warnemünder. Und diese Bedingungen sind die freie Sichtachse von der Mühlenstraße, die uneingeschränkte Befahrbarkeit über die versenkbaren Poller sowie das freibleibende Kirchenportal. Außerdem muss abgesichert sein, dass es durch die Außengastronomie zu keinerlei Beeinträchtigungen bei der Durchführung von Veranstaltungen, etwa dem Weihnachtsmarkt, kommt. „Es liegt auch im Interesse der Tourismuszentrale, dass der Kirchenplatz belebt wird, um die Attraktivität des ganzen Seebades zu steigern. Bisher haben Gespräche mit den einzubeziehenden Ämtern, dem Ortsamt, der Kirche und dem Ortsbeirat stattgefunden, um die Möglichkeiten für 2017 auszuloten“, sagt Beate Hlawa, Sprecherin der Tourismuszentrale.

Ein konkreter Interessent für die Bewirtschaftung des nordwestlichen Eckbereichs zwischen Litfaßsäule und versenkbaren Pollern hat sich mit Guido Eicher bereits gefunden. Seit sieben Jahren bewirtschaftet der Gastronom die nach ihm benannte Coffeebar am Kirchenplatz 7 und nur zu gern möchte er seine Gäste künftig auch auf dem Platz selbst verwöhnen. Schickes Mobiliar in gewaschener Holzoptik, Sonnenschirme natürlich ohne Werbeaufdruck und bunte gepflegte Blumenkübel – so stellt er sich die hochwertige Ausgestaltung „seiner“ Terrasse vor. 40 Sitzplätze könnten auf der etwa 45 Quadratmeter großen Fläche hinzukommen, dazu muss der 38-Jährige sein Team aufstocken. Toiletten befinden sich im Café – ein Standortvorteil für den Betreiber der Coffeebar, der seine Gäste bis maximal 20.00 Uhr bewirten will. Der neu geschaffene Sitzbereich soll selbstverständlich nicht beschallt werden – auch das ist eine Auflage. Sowohl der „Hausherr“, Pastor Harry Moritz, als auch der Kirchengemeinderat befürworten die Pläne. Jetzt hofft Guido Eicher auf eine wohlwollende Prüfung auch von Seiten der Tourismuszentrale.

Und es gibt noch weitere Belebungsvorschläge für den Kirchenplatz: Auf der genau gegenüberliegenden Seite, beim Edeka-Markt, steht eine weitere kleine Freifläche zur Disposition. Zusätzliche Sitzbänke sollen mehr Publikum anziehen und auch die Idee eines Brunnens links neben dem Kirchenportal wurde noch längst nicht zu den Akten gelegt. Diesen Gedanken unterstützt auch Guido Eicher, der sich durchaus vorstellen kann, das Vorhaben mit einer Geldspende voranzutreiben. Rein technisch ist dafür jedenfalls schon alles vorgerichtet.

Last but not least bringt sich auch der Handels- und Gewerbeverein Warnemünde mit Ideen ein. Der erst kürzlich beendete Weihnachts- und Neujahrsmarkt war schön wie nie und für das Frühjahr gibt es Pläne, einen einwöchigen Pfingstmarkt mit Licht- und Wasserspielen auf dem Kirchenplatz zu veranstalten: „Wir sind dazu im Gespräch mit der Tourismuszentrale“, sagt der Vorsitzende Dietmar Vogel. Probleme mit der potenziellen Außengastronomie sieht er nicht – die kann man baulich berücksichtigen.


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limalo - 20.01.2017 um 10:14 Uhr
Mehr Sitzgelegenheiten und mehr Grün/Bunt auf dem Kirchenplatz wären wünschenswert.
Gastronomie hoffentlich n u r am Rand !
Freie Sichtachse in die Mühlenstrasse ???
Wann endlich wird die Mühlenstrasse umgestaltet??!!!
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