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Eine sonnige, aber kalte Woche

Das gab es in Warnemünde schon eine ganze Weile nicht mehr. Strahlender Sonnenschein nicht nur am letzten Wochenende, sondern fast die ganze letzte Woche. Nicht eine einzige „Aschewolke“ trübte den Himmel. Allerdings stiegen die Temperaturen auch nur bis auf 14 Grad an. Am Sonnabend und Sonntag aber trauten sich die Temperaturen über diese Marke, und mit 16 Grad lockten sie Hunderte Besucher in das Seebad. Dass dabei die Strandkörbe schon richtig gut zur Geltung gekommen sind, sei nur nebenbei bemerkt.

 

Der zügige Autoverkehr ins Seebad wurde in der Rostocker Straße zeitweise ausgebremst, da hier neue Kanalisationsrohre verlegt werden.

Warnemünde präsentierte sich jedoch im fast hochsommerlichen Look. Das sonnige Wetter der letzten Tage führte zu einem fast schon normalen Strandbetrieb, wie in der Feriensaison. In Hunderten Strandkörben sonnten sich Urlauber, Tagesgäste und Einheimische. Auch die ersten Strandzelte waren zu sehen. Richtige „Badegäste“, also im Meer badende Menschen, waren jedoch eher die Ausnahme. Auffällig waren die vielen Drachen, die sich am Himmel über dem Strand tummelten. Für Wind- und Kitesurfer fehlte eine steife Brise und sie blieben an Land.


Die Passagierterminals werden für die Kreuzfahrt hergerichtet

In fast sechs Monaten hatte sich in den leer stehenden Kreuzfahrtterminals viel Staub angesammelt. Die großen Fenster des Hauptterminals waren den Regen- und Schneestürmen ausgesetzt und zum Teil fast „erblindet“. Inzwischen haben Reinigungskolonnen die Fenster wieder auf Hochglanz gebracht, und eigentlich könnten die ersten Cruiser bereits den Warnemünder Passagierhafen anlaufen.

 

Doch die Kreuzfahrtsaison wird erst am 5. Mai mit der „AIDAblu“ eröffnet. Zum Erstanlauf des AIDA-Neulings wird an der Pier 7 die erste Portparty der Saison gefeiert. 2010 wird ein neuer Rekord erwartet. Trotz Krise werden in Warnemünde rund 350.000 Passagiere und andere Seefahrer an Land gehen.


Es geht tiefer in den Seekanal

Große Schiffe werfen ihre Schatten voraus. Warnemünde erwartet in diesem Jahr einige der größten Kreuzliner, die in der Ostsee unterwegs sind. Aus diesem Grunde, und auch um die Manövriereigenschaften der übrigen Schiffe am Passagierhafen zu verbessern, gab die HERO einer Spezialfirma den Auftrag, die Wassertiefe im Bereich des Kreuzlinerliegeplatzes von 7,5 m auf 9,5 m auszubaggern.

 

Über 3.500 m³ harter Mergel mussten vom Warnowgrund empor gebaggert werden. Auf Klappschuten wurde das Baggergut geladen und dann auf einer zuvor genehmigten Schüttstelle in der Ostsee verklappt.

 


Alte Bahnhofsgärten eingeebnet

Das Gelände zwischen dem Passagierhafen und Warnemünder Bahnhof wird immer knapper. Während der Saison steuern besonders lange Sonderzüge das Ostseebad an. Die Bahnsteige für diese Sonderzüge müssen verlängert werden und sicher gestaltet sein.

 

Aus diesen Gründen mussten die uralten Bahngärten aus den Jahren 1930 und später eingeebnet werden. Den Nutzern der Schrebergärten war zuvor gekündigt worden. Damit verschwindet endlich eine hässliche Ecke im Bereich zwischen Bahnhof und Passagierkai. Außerdem entstehen weitere Parkmöglichkeiten.


Kunst - Sandwelten an Pier 7

Fünf Sandkünstler sind seit Anfang April dabei, am Warnemünder Passagierhafen, genauer an Karls Pier 7, ungewöhnliche und leider vergängliche Kunstwerke zu schaffen. Die Künstler kommen aus Polen, Russland, Lettland, der Ukraine und Deutschland.

 

300 t Spezialsand mussten herbei geschafft werden, um die Sandfiguren in Form von Meereswesen zu erschaffen. Bis zu 3,50 m hoch und 6 m breit sind die Skulpturen. Die sandigen Meereswesen sind durch Pavillons vor Wind und Wetter geschützt. Ab Mitte Mai sollen alle Kunstwerke fertig gestellt sein.


Provisorischer Übergang bei Scandlines Parkplatz zu teuer

Ausgesprochen behindertenunfreundlich ist noch immer der Übergang vom Alten Strom zum Seekanal und zu den Stromfähren. Erst 2012 deutet sich eine Verbesserung für Behinderte mit Rollstühlen oder Gehbehinderungen an. Dann soll der Bahnhofstunnel geschlossen werden. Der Übergang erfolgt dann in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes, aber zu ebener Erde.

 

Vorschläge, einen provisorischen Übergang über den Scandlines Parkplatz anzulegen, können nicht verwirklicht werden, da das Vorhaben angeblich zu teuer ist. Zwei Jahre lang müssen Behinderte noch einen Umweg von über einem Kilometer in Kauf nehmen.


Am Radelsee kann bald wieder gerudert und getreten werden

In Markgrafenheide, fast direkt an der Chaussee nach Graal Müritz, endet der so genannte Radelgraben. Hier gibt es eine Bootsvermietung, die den Urlaubern und Einheimischen Ruder- und Tretboote zu Fahrten auf dem Radelsee und dem Moorgraben anbietet.

 

Die Bootstouren führen durch eine reizvolle Moor- und Seelandschaft bis zum Waldhotel Schnatermann. Bei einer Fahrt durch das Ursprungsgebiet des ehemaligen Warnowdeltas können die Bootsfahrer nicht nur Seeadler, sondern auch andere seltene Vögel beobachten.


Tidingsbringer wird jetzt schon vorbereitet

Der „Tidingsbringer 2010“, die beliebte Warnemünde-Broschüre, wird in diesem Jahr zum 15. Mal herausgegeben. Bereits jetzt hat der Redakteur und Chef des Leuchtturmvereins, Gerhard Lau, mit der Bearbeitung der erneut zahlreich angelieferten Texte und Fotos begonnen.

 

Auch in der 15. Ausgabe gibt es erneut viel Interessantes zu lesen. Es ist nicht nur für Chronisten bemerkenswert, wie viel Neues es immer wieder über das Ostseebad zu berichten gibt. Es findet sich nach wie vor unbekanntes Material, das belegt, wie Warnemünde früher war, und sich bis heute entwickelt hat. Vergessen werden auch nicht die Menschen, die das ehemalige Fischerdorf zu dem machten, was es heute ist, nämlich ein deutsches Seebad der Superlative.


Verandastreit geht weiter

Der Verandastreit um die Warnemünder Fischerhäuser geht nun weiter. Worum sich Jahrzehnte, ja fast über 200 Jahre lang kein Rostocker Senat gekümmert hat, ist jetzt ein handfester Streit entbrannt.

 

Die Hansestadt Rostock will die städtischen Grundstücke, auf denen die Veranden stehen, an die Hausbesitzer (evt. zwangs-) verkaufen. Zu Wuchergrundstückspreisen, die kaum in Berlin oder München zu erzielen sind. Nach wie vor aber weigern sich die Verandabesitzer, dafür auch nur einen Cent zu bezahlen. In die nächste Runde geht auch die Rostocker Forderung, die Nordfenster der Fischerhäuser zuzumauern.


Stellplätze werden knapp

Durch verschiedenste Baumaßnahmen im Stadtgebiet von Warnemünde werden nun die Parkplätze knapp. Die Warnemünder müssen gegenwärtig in den Abendstunden wahre Stadtrundfahrten unternehmen, um einen Parkplatz für ihr Auto zu finden. Und das trotz Anwohner-Parkkarte!

 

Für Besucher gibt es jedoch zahlreiche Möglichkeiten, auf den Parkplätzen an beiden Ortsausgängen, am Passagierhafen und auf dem Scandlines-Parkplatz an der Mittelmole, ihre Fahrzeuge abzustellen.


Blütenpracht wächst heran

Rostocks Stadtgärtner haben in der letzten Woche die Blumenrabatten am Alten Strom, an der Strandpromenade und im Kurhausgarten mit frischer Blütenpracht bepflanzt.

 

Gepflanzt wurden in Warnemünde und zum Teil auch in Rostock insgesamt fast 33.000 Frühblüher. Den größten Anteil haben dabei Veilchen und Stiefmütterchen. Die Kosten sollen sich bei 7.700 Euro bewegen. Ende Mai erfolgt voraussichtlich die zweite Bepflanzung der städtischen Blumenrabatten.

 


Winterbader motten Badehose ein

Für die „Rostocker Seehunde“ geht nun die Winterbader-Saison zu Ende. Fast in jeder Winterwoche sorgten sie am eisigen Meeresufer für Aufsehen, wenn sie bei Null Grad Wassertemperatur ein kurzes Seebad nahmen.

 

Am Sonnabend um 14.00 Uhr findet unterhalb des Strand-Hotels Hübner das so genannte „Abbaden“ statt. Bei etwa 6 bis 7 Grad ist es den Winterbadern bereits zu warm, um regelmäßig baden zu gehen.


Stromerwachen in Warnemünde

Vom 29. April bis zum 2. Mai findet mit dem traditionellen Stromerwachen der offizielle Saisonstart statt. Auch in diesem Jahr gilt diese Veranstaltung als ein echtes Highlight für das Seebad. Zahlreiche Veranstaltungen finden zwischen Vogtei und Leuchtturm statt.

 

Der Alte Strom erhält den Charakter einer Händlermeile, an der nach Belieben geshoppt und gespeist werden kann. Offiziell erfolgt der Saisonstart am 1. Mai um 11 Uhr mit Ansprachen und Grußworten vor der Vogtei. Es gibt einen Fassbieranstich und natürlich auch Freibier. Die Warnemünder Volkstanzgruppe ist traditionell mit dabei. Alle Jahre wieder wird danach wird die Bahnhofsbrücke für einen kurzen Moment geöffnet.

 

Das Stromerwachen begleiten 26 Drehorgelspieler, so genannte Leierkastendamen- und herren aus vielen Städten Deutschlands. Höhepunkt ist ein Drehorgelkonzert in der Warnemünder Kirche am 30. April um 20 Uhr. Ein weiteres Konzert geben die Drehorgelspieler am 2. Mai unter dem Leuchtturm.

 

Programmübersicht zum Download


ASVW Yachten wieder im nassen Element

Zu Beginn der vergangenen Woche sah es auf der Mittelmole noch so aus, als würden die Yachten des Akademischen Segler Vereins Warnemünde gar nicht ins Wasser kommen. Die Eigner waren noch mit der Überholung ihrer Boote beschäftigt. Diese Arbeiten hatten sich durch die anhaltende Kälte verzögert. Dann aber ging alles sehr ganz schnell… am letzten Freitag kam ein 100 t Autokran auf die Mittelmole und setzte alle Yachten wieder ins Wasser.

 

Inzwischen absolvierten einige Skipper erste Reisen auf der Ostsee. Die einstigen Stellplätze des ASVW am Yachthafen Mittelmole haben inzwischen wieder die Jugendboote verschiedener Rostocker Segelvereine in Beschlag genommen. Die Crews der Cadet-, Optimist- und 420er Jollen nahmen bereits ihr Seetraining auf.


Festmacherpfähle im Stromgrund

Bei der Rekonstruktion der Steganlage des Warnemünder Segel-Clubs e.V. geht es zurzeit ziemlich langsam zu. Zwischenzeitlich wurden im Alten Strom zwar die Festmacherpfähle in den Warnowgrund gebracht, so dass auch der Laie erkennen kann, wo einmal die Yachten des WSC festmachen werden. Landseitig ist allerdings kaum Bewegung in Sicht. Ein Teil des Fundaments für den neuen Bootskran ist fertig gestellt. Nach Informationen des WSC kann frühestens Mitte Mai damit gerechnet werden, dass die Steganlage fertig wird.


Was ich noch sagen wollte...

... auf Rostocks Straßen wird es eng. Das heißt, eng war es in der hanseatischen City schon immer, aber nun wird es noch enger. Zwei Brücken in Richtung Osten werden rekonstruiert. Gewiss ist es notwendig, schließlich will niemand mit einer Brücke einstürzen. Aber muss es ausgerechnet jetzt zur Saison sein? Die Urlaubssaison beginnt, und alle wollen an die Ostseeküste, um die schönsten Tage des Jahres zu genießen. Aber gerade jetzt produziert die Hansestadt extravagante Staus in und aus Richtung Osten.

 

Ein Glück, dass die meisten Urlauber aus dem Süden und aus dem Westen kommen. Warnemünde ist über die Autobahnen 19 und 20 aus Richtung Ost, West und Süd, nach wie vor perfekt zu erreichen. Überhaupt Autobahnen, ein Glück, dass wir sie haben. Wussten Sie eigentlich, dass die A 20 zwischen Lübeck und Stettin ein Produkt des Einigungsvertrages ist? Der ehemalige deutsche Verkehrsminister Günter Krause aus Mecklenburg-Vorpommern hatte sich damals gegen Schäuble durchgesetzt. Diese Ost-West Autobahn ist nach wie vor das größte Straßenbauprojekt nach dem Krieg in Deutschland!

 

Es gab aber auf diesen Autobahnen auch Probleme. Die Krause’sche A 20 konnte mit Blasenasphalt aufwarten, und die Ulbricht’sche A 19 von Berlin zum Rostocker Überseehafen mit einer holprigen Betondecke. Im Rahmen der A 20 bekam Warnemünde auch eine Autobahn-Zufahrt. Praktisch kann man von Hamburg in einem Stück direkt vor unsere Hotels an der Seestraße fahren. Nur auf der Stadtautobahn bremsen drei Ampeln die Fahrzeuge aus.

 

Schade, dass es noch keine direkte Autobahnverbindung zum Hamburger Airport gibt. Hier beginnen nämlich für die meisten Mecklenburger ihre Urlaubsflugreisen in den warmen Süden. Überhaupt der Süden, noch ist er uns weit überlegen, was die Wärme im Frühjahr angeht. Jedenfalls in diesem Jahr. Die Klimaerwärmung ist in Norddeutschland noch nicht angekommen. Wenn ich an diesen Winter zurückdenke, dann nur mit Schaudern. Ich hatte kürzlich schon die Schuhe an, um in einem Reisebüro einen Sofortflug in den Süden zu buchen. Doch dann wurden im Fernsehen die Bilder von den hiesigen Schneeverwehungen gezeigt. Ich entschied mich dann kurzfristig bis zum Tauwetter zu warten. Längst ist es da. Nicht einmal ein weißes Osterfest blieb übrig.

 

Übrig blieben nur die Schlaglöcher. Neulich hielt mich auf einer Autotour ein Polizist an, und fragte, ob ich getrunken hätte. Ich muss ihn sehr ungläubig angeschaut haben. Als ich ihm meine Schlängelfahrt erklärte, zückte er nicht einmal sein Alkoholmessgerät. Ich hatte ihm nur erläutert, dass ich den Schlaglöchern ausgewichen war. Er glaubte mir ohne zu zögern. Allerdings weiß ich bis heute nicht, ob ich jetzt schon meine Winterreifen gegen die Sommerreifen austausche. Die Winterreifen sind an die Winterschlaglöcher gewöhnt, ob das die Sommerreifen auch sind?

 

Das meint heute Ihr Warnemünder Gerhard Martens

 

 

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