Kreuzschifffahrt: In nur drei Minuten vom Bus aufs Schiff


16. Januar 2017

Das Kreuzfahrtgeschäft boomt – auch und vor allem im Ostseebad Warnemünde. In diesem Jahr sind in Rostock 192 Anläufe von 38 Kreuzfahrtschiffen avisiert. Allein 178 Mal machen sie an der Warnowmündung fest – darunter zahlreiche Mehrfachanläufe. Mit mehr als 800.000 Gästen, die an und von Bord der Kreuzfahrtschiffe gehen, werden im kommenden Jahr etwas mehr Passagiere erwartet als in 2016. Warnemünde rangiert damit auf Platz sechs der am häufigsten angelaufenen Ostseekreuzfahrthäfen nach Kopenhagen, St. Petersburg, Tallinn, Stockholm und Helsinki.

Es wird also wieder eng am Passagierkai und um dem Ansturm auch künftig gerecht werden zu können, strebt die Rostock Port GmbH, ehemals Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH, in den nächsten beiden Jahren einen Ausbau des Liegeplatzes 8 an. Geschäftsführer Jens A. Scharner stellte die Ideen auf der letzten Ortsbeiratssitzung vor und betonte dabei, dass sein Unternehmen in dieser Frage den engen Dialog mit den Warnemündern sucht.

Bestandteil der Planungen ist ein neues zweigeschossiges Terminal am Liegeplatz 8. Anders als am benachbarten Liegeplatz 7 wird hier während der Saison nämlich nur ein Abfertigungszelt aufgebaut. „Das ist längst nicht mehr zeitgemäß, entspricht auch nicht den geltenden Standards und führte schon des Öfteren zu Kritik am Standort“, weiß Scharner. Bei dem angestrebten Neubau handelt es sich um ein reines Abfertigungsterminal, ohne Parkhaus. Letzteres würde die Kosten unnötig in die Höhe treiben und könnte möglicherweise das Bild Warnemündes nachhaltig verändern. „Uns geht es um die Funktionalität und um kurze Wege“, erklärt der Rostock Port-Geschäftsführer, der eng mit den internationalen Kreuzfahrtreedereien im Gespräch ist. Danach verändern sich die Terminals zunehmend und sie werden immer kleiner. So erfolgt der Zugang zum Schiff oft nicht mehr direkt von der Pier auf Deck 3 sondern über die erste Ebene auf das Deck 5. Auch das für den Check-In zur Verfügung stehende Zeitfenster ist geradezu sportlich und sieht zwischen ankommendem Bus und Schiff gerade einmal drei Minuten vor.

„Ein funktionales Konzept haben wir der Stadt Rostock als Eigentümerin der Flächen bereits vorgelegt. Noch im Januar erwarten wir die nötige Eigentümerzustimmung, um für das Vorhaben Planungsrecht zu haben.“ Im Frühjahr soll eine europaweite Ausschreibung starten und die daraus resultierenden Entwürfe könnten im Sommer der Öffentlichkeit präsentiert werden. Schon nach Ende der diesjährigen Kreuzfahrtsaison im Herbst dürfte dann die Grundplatte gegossen werden. Die Höhe des Neubaus orientiert sich am vorhandenen Warnemünde Cruise Center und um das laufende Kreuzfahrtgeschehen nicht zu beeinträchtigen, soll ausschließlich in den Wintermonaten gebaut werden. Das neue Terminal soll im Frühjahr 2020 stehen.

Im Ortsbeirat wurde zudem die Frage aufgeworfen, wie der Neubau auch außerhalb der Saison genutzt werden könnte. Der Rostock Port-Geschäftsführer machte deutlich, dass sich sein Unternehmen in dieser Hinsicht offen für Ideen und Vorschläge zeigt: „Ein Outletcenter kommt an dieser Stelle zwar nicht in Frage, aber Sport- und Freizeitangebote für Kinder sind durchaus denkbar, solange die Wirtschaftlichkeit gewahrt bleibt“, so Scharner. Kommt es tatsächlich zu einer Ganzjahresnutzung, muss neben ausreichend Fluchtwegen und Toiletten auch die Beheizbarkeit des Gebäudes gewährleistet sein.


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