Keine Sail ohne Scandlines


08. August 2015

Dichtes Gedränge herrscht an der Transferbus-Haltestelle – Schiffstagegäste, Skandinavien-Urlauber mit und ohne Rucksack und natürlich die vielen „See(h)leute“ mischen sich, denn es ist Hanse Sail! Die 25., also die Silber-Sail, ist in vollem Gange und die Passagiere an Bord der Scandlines-Fähre wollen sich die Gelegenheit, das maritime Fest einmal von oben zu betrachten, nicht entgehen lassen. Auf dem Schiff nehmen wir unsere Plätze im Restaurant ein und kurz darauf legt die Prins Joachim auch schon wieder ab. Sie ist etwas in Verzug geraten, denn auch die Costa Favolosa, ein Kreuzfahrtschiff machte gerade in Warnemünde fest. Sehr langsam bewegen wir uns in Richtung Seekanal. „Wir kennen uns hier natürlich viel besser aus und nehmen auf die ortsunkundigen und oft schlecht zu manövrierenden Traditionssegler gern Rücksicht“, begründet Kapitän und Hobbysegler Jörg Ellner die vorsichtige Fahrweise. Auf Höhe des Warnemünde Cruise Centers muss das Schiff dann plötzlich abbremsen. Die Wasserschutzpolizei hat über Funk einen Notfall gemeldet: Auf der Warnowfähre Breitling steht ein Rettungswagen mit Blaulicht und das hat natürlich absoluten Vorrang. Trotz aller Konzentration ist die Hanse Sail für Ellner vor allem mit viel positiver Energie verbunden: „Eine tolle Abwechslung in unserem sonst eher technokratischen Alltag. Und überhaupt sind die Passagiere alle viel freundlicher, wenn sie in den Urlaub fahren.“
Inmitten der Armada von Windjammern, Koggen, Dampfschiffen und Kutter passiert die Prins Joachim die beiden Molenköpfe und nimmt Kurs auf Gedser. Etwa zwei Stunden dauert die Überfahrt und nach nur 15 Minuten des Be- und Entladens geht es auch schon wieder zurück in den Rostocker Seehafen. Kurz vor Warnemünde stehen die Passagiere dicht gedrängt an der Reling, um möglichst viel Sail-Feeling mitzubekommen. „Auch für uns alte Hasen ist immer wieder ein tolles Gefühl zwischen all den Schiffen ein- oder auszulaufen“, gesteht Scandlines Marketing-Manager Michael Dietz. Die lange Jahre in Rostock beheimatete Reederei unterstützt das maritime Großereignis praktisch von Beginn an und führt ihr Engagement auch nach dem Umzug nach Hamburg fort. 

Für die 1980 gebaute Prins Joachim wird es die letzte Hanse Sail sein. Im kommenden Jahr wird die Route Rostock-Gedser durch die beiden neuen Fähren Berlin und Copenhagen bedient. „Wir freuen uns auf die beiden modernen Schiffe, die 250 Pkws und 300 Passagieren zusätzlich Platz bieten“, so Dietz. Der Urlaub in Skandinavien steht gerade bei Familien mit Kindern unverändert hoch im Kurs. Als die traditionellen Fährschiffe vor 35 Jahren in Dienst gestellt wurden, war die typische Familienkutsche aber ein VW Golf. Heute sind die Autos größer und bequemer. Gerade in der Saison kommt es auf der Route nach Dänemark deshalb oft zu Engpässen. Auf den neuen Schiffen ist alles viel größer und schöner. Zwei Fahrzeugdecks gewährleisten schnelleres Be- und Entladen der Fahrzeuge und bessere Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für die Gäste. Schicke Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten sorgen für Kurzweil und der gesamte hintere Schiffsbereich wird zum Sonnendeck. Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit spielt die Scandlines-Reederei dann in der ersten Liga mit: Innovative Hybridantriebssysteme und Abgasreinigungsanlagen senken den Schwefel-Emissionsausstoß um über 90  Prozent.

Der Scandlines-Fahrplan ist ambitioniert. Zehn Überfahrten hin und zurück wollen während der Saison pro Tag bewältigt werden. „Der Juli lief für uns einfach überwältigend. Wir haben weitaus mehr befördert als geplant“, sagt Michael Dietz. „Unsere Passagiere entscheiden sich ganz bewusst für die Fähre und empfinden das als kleine Seefahrt. Wir vermitteln eben schon an Bord ein Gefühl von Skandinavien.“


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