Faire Titelübernahme durch Saarbrücken


22. September 2015

Die Freude im Warnemünder Kurhaus war groß, als die bunt gemischte Delegation aus Saarbrücken gestern im Rahmen der 14. Fairen Woche den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels 2015“ verliehen bekam. 35.000 Euro Preisgeld dürfen die Gäste aus der saarländischen Metropole mit nach Hause nehmen.

Das Thema Fairer Handel liegt stark im Trend! 2014 erreichte der Absatz fair gehandelter Produkte rund eine Milliarde Euro und verzeichnet damit eine Steigerung von etwa 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro Kopf wurden damit im Schnitt 13 Euro für Produkte aus fairem Handel ausgegeben – zehnmal so viel, wie noch vor zehn Jahren „1,4 Millionen Kleinbauern partizipieren davon, rechnet man ihre Familie dazu, sind es sechs Millionen Menschen – das ist ein neuer Rekord“ , sagt Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei der Preisverleihung. Das Ministerium von Dr. Gerd Müller hat die Schirmherrschaft der Fairen Woche übernommen.

Dass die Auszeichnung in Warnemünde stattfinden konnte ist der Tatsache geschuldet, dass die Stadt Rostock selbst vor zwei Jahren zur „Hauptstadt des Fairen Handels 2013“ gekürt wurde. „Das Seebad Warnemünde ist wohl Rostocks attraktivster Stadtteil – und das schon seit dem Jahr 1323. Dass das viele Warnemünder bis heute nicht wahr haben wollen, liegt auch daran, dass die Rostocker Regentschaft über das kleine Fischerdorf an der Mündung des Flusses Warnow in die Ostsee bis ins 19. Jahrhundert hinein alles andere als fair war. Nur Fischer, Seeleute und Lotsen durften hier ihr Gewerbe ausüben. Selbst der in Warnemünde angelandete Fisch musste nach Rostock geschippert werden, damit er dort auf dem Markt verkauft wurde. Dies haben uns die Warnemünderinnen und Warnemünder bis heute nicht vergessen…“, sagt Oberbürgermeister Roland Methling.

Die Wurzeln der Eine-Welt-Bewegung in der Hansestadt reichen bis zur friedlichen Revolution des Herbstes 1989. „Es ist dem ehrenamtlichen Wirken engagierter Rostocker zu verdanken, dass die Idee des Fairen Handels und das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften und Konsumieren in einer immer globaler funktionierenden Welt in unserer Hansestadt immer populärer wurde. Die Popularität, die der Gedanke des Fairen Handels mittlerweile in unserer Stadt hat, ist eng mit dem Namen  Andrea Kiep  verbunden, der ich an dieser Stelle ganz besonders für ihr Jahre – ja: Jahrzehnte – langes Wirken danken möchte! Ohne sie und das Eine-Welt-Landesnetzwerk Mecklenburg-Vorpommern wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen!“

Zweitplatzierter wurde Bad Boll, Landkreis Göppingen, und der dritte Platz ging an Neumarkt in der Oberpfalz. Insgesamt 84 Kommunen hatten sich mit 818 Projekten um die Auszeichnung beworben – das sind so viele wie nie zuvor.

Fotos: Dominik Schmitz / Engagement Global

 


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