Erstes Warnemünder Bier mit viel Liebe zum Detail


23. Oktober 2015

Eigentlich ist Henry Gidom Historiker und arbeitet als Lektor beim Hinstorff-Verlag und eigentlich ist seine Frau Sylvia Joeck Projektleiterin bei einer Rostocker Werbeagentur. In ihrer Freizeit haben die beiden mit Hoppen un Molt jetzt das erste Warnemünder Bier auf den Weg gebracht.  

Und die Erfolgsgeschichte begann so: Während seines Geschichtsstudiums lebte Henry Gidom zwölf Jahre lang in der Bundeshauptstadt und arbeitete dort als Verlagsleiter für den Verein Berliner Unterwelten, einer Gesellschaft zur Erforschung und Dokumentation unterirdischer Bauten. Ganz besonders interessierte er sich für die uralten Brauereikeller und formulierte daraus auch gleich sein Doktorthema: „Die Geschichte der Brauwirtschaft Berlins im 19. Jahrhundert“. Im Zuge seiner Recherchen nahm er Kontakt zu vielen Kleinstbrauereien auf – so entstanden Freundschaften und Communitys. „23 Mikrobrauereien mit eigenen Sorten gibt es in Berlin. Für uns hier in Norddeutschland ist es schwer, an das Bier ranzukommen. Das war mit ein Grund dafür, selbst aktiv zu werden“, weiß der 38-Jährige.

Den entscheidenden Kick, ein eigenes handgemachtes Bier, ein sogenanntes Craft Beer, zu kreieren, lieferte dem Warnemünder Paar ein Neuseeland-Trip. „Dort haben wir viele unabhängige Brauereien kennengelernt und Blut geleckt, was man aus Hopfen und Malz alles so machen kann. Die Craft Beers dort am anderen Ende der Welt sind durch den eingesetzten Hopfen viel fruchtiger“, sagt Sylvia Joeck, die den Biergeschmack mittlerweile schätzen lernte und für die Vermarktung des Warnemünder Produktes verantwortlich ist.

Auch Hoppen un Molt wird durch den recht teuren Citra-Hopfen veredelt und erhält so eine ganz besonders weiche Note. „Ich braue im Monat nur etwa 50 Liter Bier und bei diesen Kleinstmengen kann man das machen“, so der Hobby-Brauer Gidom. Und natürlich entspricht das Bier aus Warnemünde dem deutschen Reinheitsgebot, denn drin sind nur Hopfen, Malz, Hefe und natürlich Wasser – Warnemünder Wasser, versteht sich. „Es sind immer wieder dieselben Zutaten und das Ergebnis ist je nach Gemengelage immer ein anderes. Unglaublich, wie viele Möglichkeiten es gibt“, so die 33-jährige Sylvia Joeck. „Unser Bier geht wegen seines runden Geschmacks auch gern von Frauen getrunken.“

Und wo ist Hoppen un Molt zu haben? Im Supermarkt werden die Bierfreunde nicht fündig! Angeboten wird das Craft Beer aus dem Ostseebad etwa in der Klönstuv und im Restaurant Zum Stromer. Dit und Dat in der Alexandrinenstraße und die Genusswelt am Kirchenplatz führen es ebenfalls. Trotz des relativ hohen Preises – schließlich handelt es sich nicht um ein Massenprodukt, sondern um arbeitsintensive liebevolle Handarbeit und kleine Chargen – liegen schon weitere Anfragen vor. Auch auf der Internetseite www.hoppen-molt.de kann das naturtrübe und nicht pasteurisierte Ale natürlich bestellt werden.

Bier brauen war vor etwa 150 Jahren übrigens noch Hausfrauenarbeit. Die Entwicklung von Kältemaschinen, Bierfiltern und moderne Abfülltechniken machten das Bier haltbar und ebneten gegen Ende des 19. Jahrhundert den Weg für heutige Großbrauereien.


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