De Klaashahns setzen auf Generationswechsel


16. Februar 2017

Der Warnemünder Shantychor De Klaashahns ist wieder voll auf Kurs. Mit der Jahreshauptversammlung am 8. Februar wurde der alte Vorstand turnusgemäß verabschiedet und zeitgleich ein neuer gewählt. Mit Uwe Radtke (64) als erster und Eberhard Trost (65) als zweiter Vorsitzender haben gleich zwei relativ neue Gesichter im Verein die Verantwortung übernommen. Unterstützt werden sie auch künftig durch den alten und neuen Schatzmeister, Manfred Fitzer. Ein weiteres neues Gesicht im Vorstand ist Klaus-Peter Augsten (57), der zukünftig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die umfangreichen Aufgaben verteilen sich aber auf die Schultern von insgesamt sieben Vorstandsmitgliedern.

Der Trend zur Verjüngung des traditionsträchtigen Chors zeichnete sich schon in den vergangenen drei bis vier Jahren ab – allein in diesem Zeitraum gab es fünf Neuanmeldungen. 35 aktive und sieben Ehrenmitglieder, darunter die waschechten Warnemünder Rolf Wendt und Jochen Glende – letzter begleitete den Verein viele Jahre lang als Chronist, – zählt der 1964 gegründete Shantychor heute. „Etwa 40 bis 50 Auftritte in diesem Jahr haben wir zu bewältigen, wobei unser Hauptaugenmerk natürlich hier im schönen Warnemünde liegt“, unterstreicht der frischgebackene Vereinsvorsitzende. Fest im Terminplan verankert und gleichzeitig echte Klassiker sind die Eröffnung der Leuchtturmsaison am Ostersonnabend, das Stromerwachen, Ende April, das Kuttersingen an Bord der Pasewalk und die Port Partys sowie das große Shantytreffen im Rahmen der 80. Warnemünder Woche. Natürlich sind auch die 27. Hanse Sail und das alljährliche Benefizkonzert gesetzt. Nicht nur personell setzt der Verein auf frischen Wind: „In Absprache mit unserem musikalischen Leiter, Klaus Papenfuß, sind wir gerade dabei das Repertoire etwas aufzupeppen und studieren dazu u.a. neue Titel von Santiano ein“, macht Uwe Radtke neugierig.

Talentierter Nachwuchs ist bei De Klaashahns immer willkommen. Einzige Voraussetzungen: die Liebe zur Musik und zum Singen. Künftige Chormitglieder müssen außerdem dem vermeintlich starken Geschlecht angehören, mehr gibt die Satzung auch 52 Jahre nach Vereinsgründung nicht her. Ein Anachronismus? Nicht wirklich, denn mit Monika Milles gab es schon die rühmliche Ausnahme und eine weitere kann man nie ausschließen. Gesucht wird neben Sängern auch für die Instrumentalisten ein Akkordeonspieler. Jeden Mittwoch um 18.00 Uhr treffen sich die stimmgewaltigen Herren zur Probe in der Alten Vogtei und wer jetzt Lust bekommen hat, sollte einfach vorbeischauen und mitsingen. Um vorherige Anmeldung unter info@klaashahns.de wird allerdings gebeten.

Benannt wurde der Shantychor De Klaashahns übrigens nach der Eisente, die in den Wintermonaten, insbesondere zur Nikolauszeit, plattdeutsch: Ni-klaas-tied, aus dem hohen Norden in die seichte Bucht vor Warnemünde zum Überwintern kam. Sie wurde im Volksmund Klaashahn genannt. Die Eisenten wurden von den heimischen Fischern gefangen und gern als Zubrot verzehrt oder auf dem Rostocker Markt verkauft. Die Städter verspotteten die Warnemünder Fischfrauen wegen ihrer Ware. Auch die Seemänner in Zeiten der Segelschifffahrt, wurden, wenn sie sich als Warnemünder zu erkennen gaben, überall Klaashahns genannt. Im Gedenken an diese Vorfahren und deren hartes Leben haben sich die Sänger der Shantygruppe den Namen „De Klaashahns“ gegeben. Bis heute tragen sie ihn mit Stolz.


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