Das Waschzuberrennen wird 30


29. Juni 2017

Ausgesprochen spaßig geht es am Sonnabend, den 1. Juli, im südlichen Alten Strom zu. Hier sind wieder jede Menge Wagemutige auf ausgefallenen Konstruktionen zu sehen. Es ist wohl der verrückteste Wettkampf der Warnemünder Woche, denn neben Schnelligkeit geht es hier vor allem um Entertainment-Qualitäten und Kreativität. Während bei den Zuschauern Humor gefragt ist, darf bei den Teilnehmern eine gewisse Seetauglichkeit nicht fehlen.

Erwachsene Männer und Frauen, die sich in selbstgebauten, mehr oder weniger schwimmfähigen Fahrzeugen ein Rennen liefern, dabei Geschicklichkeitsaufgaben lösen, sich anschließend allerlei Wurfgeschosse um die Ohren hauen und zum Schluss von Neptun persönlich bewertet werden. Klingt verrückt und ist es auch! Aber genau so findet seit über 30 Jahren in Warnemünde das Waschzuberrennen statt. Hinter dem ganzen Spektakel steht der Faschingsclub „Die Macher“ e.V. Die Idee dahinter: Nachdem einige Mitglieder des Clubs – allesamt Studenten an der Ingenieurhochschule für Seefahrt in Warnemünde – gleich mehrfach erfolgreich an den Seifenkistenrennen in Heiligendamm teilgenommen hatten, wurde es ihnen zu langweilig. Also entschied man sich, ein eigenes Rennen auf die Beine zu stellen. Und wie es sich für echte Seefahrtsschüler gehört, durfte der Bezug zum Wasser natürlich nicht fehlen.

1986 wurden die ersten Zuber zu Wasser gelassen. Das erste Rennen lief ziemlich chaotisch, machte aber trotzdem Spaß. Und nachdem die Teilnehmer plötzlich anfingen, sich mit Wasser zu bespritzten, war sogleich die Seeschlacht geboren. Über die Jahre blieb es aber nicht bei Wasser. Von Mehltüten und nassen Brötchen über Fisch bis hin zu Kuhdung wurde so einiges verfeuert – Hauptsache weich und biologisch abbaubar. Auch die Zuber veränderten sich. Zeitweise nahmen 15 bis 20 Großzuber mit jeweils bis zu 15 Personen teil. Aus Sicherheitsgründen musste dem Trend, immer größere Fahrzeuge zu bauen, Einhalt geboten werden. Heute sind eine Höhe von maximal drei Metern und eine Besatzung von höchstens sechs Personen erlaubt. Der Kreativität hat das nicht geschadet. Autos, Dampflokomotiven und Piratenschiffe waren schon auf dem Alten Strom zu sehen. Einzige Bedingung: Die Fahrzeuge müssen aus schwimmfähigen Behältnissen gebaut sein, die von ihrer ursprünglichen Bestimmung her nichts mit Wasserfahrzeugen zu tun haben.

Das Rennen an sich fordert den Teilnehmern so einiges ab. Zum einen geht es um Geschwindigkeit, zum anderen muss die Geschicklichkeit unter Beweis gestellt werden. Noch dazu müssen unter gegenseitigen Behinderungen Enten eingesammelt und eine Glocke geläutet werden, die über ein Seil zu erreichen ist. Damit auch die Showeinlagen nicht zu kurz kommen, werden dafür von Neptun und seinem Gefolge Extrapunkte vergeben. Neben dem begehrten Pokal für den Gesamtsieger, werden unter anderem Preise für das „abgesoffenste Team“ oder der „Ultimative Chaospreis“ verliehen. In diesem Jahr wird außerdem ein SUP-Spiel stattfinden bei dem Wassersäulen befüllt werden müssen. Natürlich darf auch die traditionelle Seeschlacht nicht fehlen und nach der Siegerehrung sind alle Teilnehmer zur großen Sommerparty eingeladen.


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