Das Meer im Kopf


13. Mai 2014

Ein „roter Faden“ ist im aktuellen Ausstellungsjahr der Warnemünder Galerie Möller erkennbar: Es ist das Meer. Wer dahinter einen der Lokalität der Galerieräume geschuldeten Plan sieht, der irrt. Vielmehr sind es die unterschiedlichsten künstlerischen Blickwinkel auf dieses einzigartige Motiv. So stellt auch die neue Exposition mit Malerei und Zeichnungen des Berliner Künstlers Michael Hegewald mit dem Blick auf den „Meeresrand“, auf die bebaute Landschaft an der Küste, eine Erweiterung der Sichtweise dar.

Die meisten Bilder seiner Reihe „Unterwegs“ als Meeresstücke zu bezeichnen wird den Betrachter irritieren. Das Meer ist als Horizont zwar immer vorhanden, aber die Gischt am Strande nirgends zu finden. Trotzdem haben die Bilder etwas Gemeinsames. So, wie das klassische „Seestück“ überall sein könnte, so sind auch Hegewalds Motive überall vorstellbar, ob in Frankreich, Italien, Griechenland oder eben in Deutschland. Diese Orte am Meer gibt es in Wirklichkeit nirgendwo. Es sind Sehsuchtsorte, Wunschlandschaften des Künstlers, der in einer Großstadt lebt, erdacht im Atelier. Und obwohl seine Werke am Ende eines langen Malprozesses mit einer dicken, zumeist dunkel anmutenden Malhaut enden, gibt es keinen Grund, daraus auf das Gemüt des Künstlers zu schließen. Ruhe und Melancholie in den Bildern einerseits und ein lebhafter und heiterer Künstler andererseits sind zwei Seiten einer Medaille.

Der experimentierfreudigen Schmuckdesignerin Lilli Veers aus Lüneburg ist der zweite Teil der aktuellen Ausstellung in der Galerie Möller gewidmet.

Ihr Schmuck fällt aus dem Rahmen, ist spröde, konstruktiv, durchaus mal verspielt, aber auf jeden Fall eigenwillig in der Formensprache, Farbigkeit und Oberflächengestaltung.

Sie sagt selbst, dass ihr Schmuck nicht homogen gedacht und gemacht ist. Grenzen und Brüche interessieren sie genauso, wie die sich dadurch öffnenden neuen Möglichkeiten und Räume. Was wie zufällig im Experiment entstanden erscheint, entwickelt sie aus einer architektonischen Gestaltungskonzeption heraus, untersucht Abhängigkeiten und Zusammenhänge, häufig durch Wiederholung von Formen und ihrer Variation in unterschiedlichen Materialien.

Silber, geschwärzt, in Kombination mit Perlen oder Steinen, wie Onyx, Rauchtopas oder Citrin sind die Materialien die sie bevorzugt verwendet. Im Ergebnis entstehen Broschen, Ringe, Ohrschmuck und Ketten, die tragbar bleiben, aber auch als künstlerisches Objekt betrachtet werden können.

Die neue Ausstellung in der Galerie Möller, Am Strom 68, wird am Donnerstag, dem 15. Mai um 19.00 Uhr, mit Gitarrenklängen von Tommy Thomann eröffnet und ist bis zum 24. Juni dort zu sehen.


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