Berliner Galerie bezieht Sommerquartier in Warnemünde


07. Juli 2015

Eine Galerie der ganz besonderen Art, „natürlich zu Hause in Warnemünde“ schwebte dem in Markgrafenheide aufgewachsenen Alexander Gehrke schon seit langem vor. Mit seinem Haus Joost van Mar, in der Alexandrinenstraße 52, hat er sich diesen Traum nun endlich erfüllt. „Ich möchte kontinuierlich und ganzjährig Galeristen aus Hamburg oder Berlin einladen und so die Kulturlandschaft im Ostseebad bereichern“, sagt der Warnemünder. Soviel steht fest, der Standort für sein Kunsthaus, schräg gegenüber vom „Ümgangsbrunnen“, geschaffen durch den Rostocker Bildhauer Wolfgang Friedrich, hätte nicht besser gewählt sein können. „Wo, wenn nicht hier und jetzt“, fragte sich Gehrke, der 40 Jahre lang in Berlin und Potsdam lebte.

Den Anfang im Haus Joost van Mar machen Sabine Jastram-Porsche und Claudia Wall, die in Berlin die Salongalerie Die Möwe führen und dort vor allem Arbeiten von Künstlern der so genannten „verschollenen Generation“ zeigen. Sie stellen deutsche bildende Künstler des 20. Jahrhunderts, der klassischen Moderne, in den Mittelpunkt, deren Schaffen aufgrund geschichtlicher Ereignisse zu Unrecht weitgehend unbeachtet geblieben ist.

Claudia Wall hatte ihre erste intensive Begegnung mit bildender Kunst als Siebzehnjährige beim Atelierbesuch eines Berliner Malers. Das Interesse ist geblieben und wuchs zur Passion. Als Leiterin der Unternehmenskommunikation der Wall AG hat sie auch Ausstellungen initiiert, um der Kunst und Kultur in einem Wirtschaftsunternehmen ein Forum zu geben. Wall entwickelte im Laufe der Jahre eine sehr ausgeprägte Sammelleidenschaft und eröffnete im Frühjahr 2014 die Salongalerie Die Möwe.

Die studierte Architektin Jastram-Porsche wurde um die Wendezeit mit dem Kunstvirus infiziert. Bis 2012 lebte und arbeitete die geborene Sachsen-Anhaltinerin inmitten der ehemaligen Künstlerkolonie Ahrenshoop, führte dort 20 Jahre lang den Kunstkaten und leitete die hier stattfindenden Auktionen.

„Hier in Warnemünde sind wir noch in der Einräumphase“ entschuldigt sich die sympathische 54jährige, dass noch nicht alle Kunstwerke am richtigen Platz hängen. Die Neugier der Vorbeischlendernden ist groß und so sind die Türen der Galerie auch schon geöffnet, „als kleine Preview zum Aufwärmen“, lächelt Sabine Jastram-Porsche. Die eigentliche Eröffnungsvernissage findet erst am Sonnabend, den 11. Juli ab 17.00 Uhr, statt. Aber das ist erst der Anfang eines wahren Kunstfeuerwerks: „Im 14-Tage Rhythmus werden wir immer neue Künstler präsentieren, immer mit einem kleinen Salonabend, und immer gibt es einen Bezug zum Meer“, kündigt Jastram-Porsche an. So erklärt sich auch der Titel dieser kleinen aber feinen Sommergalerie Sommer, Strand und Kunst.  

Noch bis zum 20. September werden im Sommerquartier der Berliner Salongalerie Werke von Künstlern wie Hans Kinder, Gerhard Marcks, Paul Kuhfuss, Edmund Kesting und Otto Niemeyer-Holstein präsentiert. „Darüber hinaus stellen wir in einem zeitgenössischen Kabinett wechselnd Werke von Vera Schwelgin, Sabine Herrmann, Harald Hoffmann de Vere und Monika Meiser vor. Aus besonderem Anlass geben wir außerdem Einblick in das künstlerische Schaffen der Malerin, Kostümbildnerin und Autorin Sybille Boden-Gerstner, die 1956 in der DDR die bekannte Modezeitschrift Sibylle gründete.“ Und dass alle ausgestellten Kunstwerke auch käuflich erworben werden können, versteht sich natürlich von selbst.


| | | |

Kommentieren Sie den Artikel

Name
E-Mail
(wird nicht veröffentlicht)
Kommentar
Sicherheitscode

Ich willige ein, dass DER WARNEMÜNDER die von mir überreichten Informationen und Kontaktdaten dazu verwendet um mit mir anlässlich meiner Kontaktaufnahme in Verbindung zu treten, hierüber zu kommunizieren und meine Anfrage abzuwickeln. Dies gilt insbesondere für die Verwendung der E-Mail-Adresse zum vorgenannten Zweck. Die Datenschutzerklärung kann hier eingesehen werden.*


|