25 Jahre Bereich Seefahrt – Standort Warnemünde ist etabliert


18. Oktober 2017

Die Feierlichkeiten zum  25-jährigen Bestehen des Bereichs Seefahrt in Warnemünde der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Wismar mögen für den einen oder anderen Rostocker befremdlich klingen, hat doch die maritime Ausbildung in Mecklenburg eine wesentlich längere Tradition. Schon am 16. November 1846 wurde in Wustrow auf dem Fischland nämlich die „Großherzogliche Navigationsschule“ gegründet und 1854 zog Rostock mit Gründung der „Navigationsschule Rostock“ nach.

Das in den kommenden beiden Tagen anstehende große Jubiläum steht für die Neugründung des Bereichs Seefahrt nach der Wende 1992 unter den Vorgaben des Hochschulerneuerungsgesetzes. „Das Land hatte zu viele Hochschulen und anfangs hieß es sogar, Warnemünde würde zugemacht. Glücklicherweise hat man sich aber auf die vorhandenen Strukturen besonnen und den traditionellen Standort beibehalten“, erklärt Thomas Böcker, Professor am Bereich Seefahrt in Warnemünde.

Jahrzehntelang hat man hier international anerkannte Seefahrtsausbildung praktiziert. Wurden den Absolventen der Steuermanns- und Kapitänsklassen früher vorwiegend rein nautische Ausbildungsinhalte vermittelt, werden heute auch nicht maritime Studienrichtungen, wie Verkehrsbetrieb/Logistik sowie Anlagen- und Versorgungstechnik angeboten. Auch die Idee für ein Schiffssimulationszentrum gab es schon vor der Wende. „In Betrieb genommen wurde ‚unsere Perle‘ schließlich 1998 nach vierjähriger Bauzeit“, erinnert sich Böcker. Dass die seemännische Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern erhalten wurde, stellt für ihn einen großen Gewinn dar. Neben der maritimen Kompetenz, die sich Warnemünde durch ununterbrochene Lehrtätigkeit seit 1969 erworben hat, zählen auch so genannte „weiche Standortfaktoren“, wie die Ostseenähe, Wassersportangebote, das nahegelegene Studentenwohnheim und die familiäre Atmosphäre: „Man kennt sich eben und unsere Studierenden können ihre Profs auch schon mal im Treppenhaus ansprechen, ohne vorher einen Gesprächstermin zu vereinbaren“, wirbt Sören Bolz, der an der Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow (IHS)1989 seinen Abschluss als Schiffsbetriebsingenieur machte und heute Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bereich Seefahrt ist, für das angenehme Miteinander, das auch vom Lehrkörper ausdrücklich geschätzt wird.

Der Bereich Seefahrt der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Wismar gilt im maritimen Bereich als Kaderschmiede. „Wir haben einen hohen Anteil an Studierenden von Aida Cruises – mit der Reederei verbindet uns ein Kooperationsvertrag – und auch die Masse des seemännischen Personals bei Scandlines, Stena oder F. Laeisz kommt von uns“, so Thomas Böcker. Allein wurden 31 angehende Nautiker und 21 Schiffsbetriebstechniker immatrikuliert. Die Frauenquote liegt bei etwa 20 Prozent, was für technische Berufe recht hoch ist.

In der Regelstudienzeit von sieben bis acht Semestern erhalten die Studenten ihren Bachelor-Abschluss. Wollen sie einen Master of Science erreichen, kommen noch mal drei Semester hinzu.  

Geburtstagskinder haben bekanntlich einen Wunsch frei. Auf dem Wunschzettel von Thomas Böcker und Sören Bolz steht der Neubau des Maschinenlabors an oberster Stelle – es befindet sich derzeit noch in einer Baracke.  

Die Feierlichkeiten am 19. und 20. Oktober sind durch eine Reihe von Festreden, eine Jubiläumsschiffsrundfahrt mit maritimen Fachvorträgen auf der MS Mecklenburg der Blauen Flotte und eine Führung durch das grundsanierte Turmgebäude des Hauses 2 und das Maritime Simulationszentrum in Warnemünde bestimmt.


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